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Erste Eindrücke
von Ägypten bekommt man auf dem Flug über das Mittelmeer nach
Luxor (Theben). Alles Leben des Landes ist an die Wassermassen des
Nil gebunden. Vom breiten fächerförmigen Delta bis Assuan wird der
grüne, fruchtbare Streifen rechts und links des Nil immer schmaler
und verschwindet dann ganz. Bis Assuan rückt die Wüste Stück um
Stück an die Ufer des Nil heran. Die Sanddünen beginnen am Ufer
des Flusses. Die Fruchtbarkeit des Niltals als langgestreckte Oase
übte seit 5000 v. Chr. einen starken Einfluss auf Geschichte und
Kultur des Landes aus.
Das jahreszeitliche Wechselspiel des Nils verlangte sehr früh eine
klare Ordnung für die Entwicklung der Zivilisation. Gesetze und
Kultur von Nutzpflanzen auf dem begrenzten Landstrich am Nil
verhalfen dem Land zu jahrtausendelanger Blüte. Diese Region
erschien den Ägyptern im Altertum so herrlich, dass sie sich solche
Orte für ein Leben nach dem Tod erhofften.
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Eine Kreuzfahrt auf dem Nil von Luxor
bis Assuan vermittelt Jahrtausende kulturellen Lebens. Die Tempel am Nil,
die Nekropolen und anderes sind von den Anlegestellen der Schiffe zu Fuß
zu erreichen.
Beim
Vorbeigleiten des Schiffes an den Ufern nimmt man den Wechsel der
Zeitenläufe in sich auf: Industriebetriebe mit schwarzen Rauchfahnen,
Elektroleitungen, die den Nil überqueren, Brücken, Straßen und
Schienen, die sich am Ufer entlang winden. Neben dem Heute ziehen Dörfer
und Kleinstädte vorbei. Widersprüchlicheres ist kaum vorstellbar:
Häuser der Fellachen aus Nilschlamm und Binsen, weidendes Vieh,
arbeitende Menschen könnte eine zurückdrehende Zeitmaschine sichtbar
gemacht haben, aber diese Lehmhütten tragen vielfach auf den Dächern
SAT-Antennen, Straßenbeleuchtungen durchziehen das Gewirr der Gassen.
Alles da: Vergangenheit und Gegenwart gleichzeitig stellen sich dem vor,
der sich nicht nur im Liegestuhl mit Sonnenöl bestrichen an der Ewigkeit
vorbeikutschieren lässt.
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Die architektonischen und kulturellen
Zeitzeugen, die heute noch zu besichtigen sind, verlangen
uneingeschränkte Hochachtung. Was an künstlerischen und baulichen
Gestaltungen geleistet worden ist, ist auch aus heutiger Sicht eigentlich
immer noch unfassbar.
Die Wucht der Architektur, ihre Monumentalität lassen Einblicke zu
in Denken, Handeln und Leistungsvermögen der Menschen, die um 3000 v.
Chr. bis 7./8. Jahrhundert v. Chr. gelebt haben. Die Namen der Pharaonen
und deren Baumeister sind namentlich bekannt. Aber was waren das für Menschen,
die als Handwerker oder Hilfsarbeiter ihre Zeit in Architektur für die
Ewigkeit gegossen haben?
Bertolt Brecht macht sich über diesen Zusammenhang in seinem lyrischen
Text "Fragen eines lesenden Arbeiters" auch seine Gedanken.
"Wer baute das siebentorige Theben? In den Büchern stehen die Namen
der Könige. ... Haben die Könige die Felsbrocken herbeigeschafft?... Wer
bezahlte die Spesen? So viele Berichte. So viele Fragen."
Hat man die Monumentalität der Bauten der
einzelnen ägyptischen Dynastien etwas verinnerlicht, reift die Erkenntnis, was
wäre Hellas oder Rom ohne die kulturellen Vorleistungen der Ägypter
gewesen?
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Ufer des Nasser-Stausees; 50 km breit,
500 km lang |
Sonnenuntergang hinter den Uferdünen |
Bauernsiedlung am Nilufer |
Nilufer hinter Luxor im Morgenlicht |
TAL DER KÖNIGE: Der britische Archäologe
Howard
Carter fand nach intensiven Grabungen unter dem Geröll der Talsohle 1922
das unversehrte Grab des TUTANCHAMUN und dessen reich gefüllte
Schatzkammer. Mehr als 500 Jahre lang war das unwirtliche Tal, das man den
"Ort der Wahrheit" nannte, die letzte Ruhestätte der Pharaonen
des neuen Reiches. Deren Grabstätten wurden in den Felsen gemeißelt,
ihre Mumien mit Gold und Edelsteinen geschmückt und sie erhielten
Grabbeigaben, die ihnen das jenseitige Leben erleichtern sollten. Mit dem
Machtantritt des Herrschers begann der Bau der Begräbnisstätten. Einer
lebte lange und seine Letzte Ruhestätte fiel größer aus als von dem,
der nur kurz regierte. 1924 wurde diese Graböffnung im "Sonderheft
der Woche" (August Scherl G.m.b.H., Berlin SW68, 1924) in deutscher
Übersetzung angeboten.
Schleuse
und Stauwerk am Nil |
Hafen von Luxor;
Kreuzfahrtschiffe und Segelboote |
Unten: Eingang zum Grab
des Tutanchamun: Bildwechsel- Eingang 1922 |
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Kreuzfahrtschiffe
an der Anlegestelle. In der Hauptsaison verkehren mehr als 300 Schiffe auf
dem Nil. Anderer Schiffsverkehr, außer Booten mit Fischern, findet auf dem
Nil nicht statt.
TEATIME. Nach 16 Uhr wird an Deck Tee und Kaffee serviert. Bei entspannten
Gesprächen gleiten die Nilufer vorbei ...
Schiffsdeck
Tische und Liegen laden zum Verweilen ein. Von Deck ergibt sich ein
besserer Blick auf die Ufer als vom Balkon der Kabine. Nicht alle
Passagiere sehen die Landschaft. Der Sonne gilt ihre Aufmerksamkeit ...
Pferdedroschken. Touristen
werden in Pferdegespannen zu den Tempeln gefahren. Kutscher warten auf
die Rückkehr ihrer Passagiere..
Früh, 7 Uhr: Der
Tag erwacht. Touristen werden zu den Sehenswürdigkeiten gefahren, Kinder
begeben sich auf den Schulweg, Polizisten sind unterwegs, um Touristen zu
schützen ...
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Händler - Vor
der Schleuse begleiten Händler das Schiff. Mit geschickten
Angebotsstrategien bringen sie ihre Ware an die Touristen. Sie werfen
sie an Deck.
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Schleusen - Das
Beobachten der Schleusung ist ein interessanter Vorgang. Nur wenige
Passagiere befinden sich nicht an Deck.
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