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Einmal KARIBIK und zurück!
Mit Air France erstmal von
Frankfurt via Paris in die Dominikanische Republik fliegen. Gut 9 Stunden
Flug ab Paris. Da ziehen sich die Stunden hin in der
"Holzklasse" mit den profitoptimierten Sitzabständen.
Kippt der Vordermann seinen Sitz in Ruheposition, hat man das
individuelle Display 10 cm vor den Augen. Alles ist dann sehr scharf
zu sehen ... |
Abflug in Paris zur
Mittagszeit, Ankunft in der Dominikanischen Republik zum
Kaffeetrinken - wo die 9 Stunden nur geblieben sind? Schön warm vor
Ort und der Abholer, der von Küste zu Küste transportieren soll,
fehlt. Kommt aber doch noch und fährt die Kreuzfahrer zum
Liegeplatz der Cosa Magica. Abfahrt des Schiffes, Abendessen und ganz große
Müdigkeit, ungewohnt warm. In Europa läuft schon der nächste
frühe Morgen ... |
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Am
nächsten Morgen:
Catalina Island, eine Privatinsel vor der Küste
der Dominikanischen Republik. Das Schiff liegt malerisch auf
Reede, die Passagiere werden getendert. Die Insel: traumhaft,
paradiesisch, scheinbar nicht von dieser Welt! Sehnsuchtswelt!
Die
schönsten Reiseprospekte und Werbematerialien für die Karibik
können da nicht punkten: schneeweißer Sandstrand, warmes klares Wasser,
Wärme, Sonnenschirme und Liegen unter Palmen, Mittagessen am
Strand in einem guten Zelt Restaurant, karibische Livemusik. Die
Designer haben an alles gedacht! Die zelebrierte Wirklichkeit
lässt alle Mediendarstellungen ganz blass aussehen.
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die Reiseroute mit vielen Seetagen
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So muss
Paradies sein!!! ... und doch, hinter dieser Märchenkulisse
wallt fetter Rauch durch die Palmen (Bild oben!). Keine Illusion ohne
Energie! |
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a.
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Dann weiter nach
Tortola, Hauptstadt und Hafen sind Eins, 28000 Einwohner.
Tortola ist eine Insel, die mal den Piraten, den Franzosen,
den Engländern gehört hat. Diese verwalten sie heute
immer noch. Vor wenigen Jahren zeigte Großbritannien noch
wenig Interesse für diesen Landstreifen. Nachdem aber
Rockefeller dort kräftig in den Tourismus investiert hat,
bekam sie Wert. Königin Elisabeth übt dort immer noch die
Geschäfte aus. Auf den Bildern in öffentlichen Gebäuden
ist sie allerdings 50 Jahre jünger. |
Jeep Tour durch
Tortola: Die Küstenstraße, die gleichzeitig Fluchtstraße
vor dem Wasser nach einem Seebeben ist, schwingt sich zu den
Aussichtspunkten über die Inselwelt empor. Von dort blickt
man auf Strände, Täler, Höhen und weitere Inseln.
Halsbrecherische Kurven mit Gegenverkehr in lockerer
Fahrweise, steile Steigungen lassen die Straße zu
einem abenteuerlichen Erlebnis werden im frühlingshaften
Regenwald. |
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Es
fällt auf, dass wohl noch nie ein auf die Insel eingeführtes Fahrzeug oder anders technisches Großgerät
die Insel wieder verlassen hat. Neben neuwertigen Fahrzeugen
und Geräten
dämmern alte und uralte Schrotthaufen ihrem Zerfall
entgegen. Diese Geräte sind eine innige Bindung mit der
Natur eingegangen.
Bäume und anderes Grünzeug wachsen aus
und durch Busse, PKW, Bagger, Traktoren. Alles wurde schön
von wucherndem Grün umschlungen. Ein "Grünes
Herz" würde vor Freude hüpfen. Ein tropischer
Regenguss beendete die Tour. Wie viel Wasser in so kurzer
Zeit vom Himmel fallen kann?
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Seetage - das Schiff: Neptun und die
Schiffsküche
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Nach Aufenthalt in
der Karibik beginnt die Überquerung des Atlantik. 6 Tage
bis Madeira: nur Wasser, kein Fisch, Vogel und anderes Schiff -
Kreuzfahrt eben. Keine Handelsroute! Viel Sonne brennt aufs
Deck und die Unvernunft fügt sich Sonnenbrandschäden zu. Jeden Tag wird es kühler, jeden Tag wird eine Zeitzone
durchfahren. Kein Satellit für TV > |
Empfang steht mehr
zur Verfügung. Die Bibliothek, Vorträge und Einkaufen
erfreuen sich großer Beliebtheit. Das Theater zur Zeit der
abendlichen Show, die von guten Künstlern gestaltet wird,
ist voll belegt und danach die Bars, Restaurants mit viel
Livemusik. Essen gehört natürlich auch zur
Freizeitbeschäftigung. |
Neptun mit
Gefolge zur
Taufe am Wendekreis des Krebses
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Während
der Überquerung des Atlantik wird auch der
Wendekreis des
Krebses überquert. In der Seefahrt ist nicht nur der
Äquator von Bedeutung, sondern auch andere Wendekreise
im Norden und im Süden. Auf jeden Fall ist es ein Grund für
Neptuns Erscheinen.
Zuschauen wollen
viele; Täuflinge gibt
es wenige. Neptun zieht mit Gefolge ein: Musik, großer
Krach, markige Worte. Seine Helferinnen stellen sich vor.
Dann wird getauft. Sein Gefolge belustigt später die Zuschauer,
tollt herum und tanzt. Dann große Fresserei: natürlich
Paella, ofenfrisches Backwerk und riesige Rinderkeulen ...
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Besuch
in der Bordküche |
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Wenn man dann
im Klub der Reederei aufgestiegen ist, kann man auch
mal die Bordküche besichtigen. Für mehr als 3000
Passagiere wird hier gekocht. Die Mannschaft hat ihre
eigene Küche. Beeindruckend, was da zu sehen ist :
Zweckmäßigkeit in Edelstahl, hygienisch einwandfrei,
gut klimatisiert. Alles hat System in dem scheinbaren
Durcheinander der Arbeit. Und doch, im
Vergleich mit 10 Jahre Kreuzfahrterfahrung: > |
am Essen
wird gespart! Der Weg auf ganz unterschiedlichen
Schiffen führt zum SB-Restaurant in Richtung Stadtrand:
Speisefolgen wiederholen sich, die Qualität der
verarbeiteten Lebensmittel war mal höher, die
Speiseauswahl größer u.a. Was nicht gelitten hat durch den
Preis- und Konkurrenzdruck ist die zubereitete Masse, der Standard
beim Servieren und Anrichten der Speisen. |
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Beim
Eintauchen in diesen sonst abgeschotteten Bereich
durchquert man eines der Restaurants. Alles ist schon
für das abendliche Dinner eingedeckt. Die Küche
lässt erst einmal staunen: alles Edelstahl. Küche,
Bäckerei, Spüle u.a., alles getrennt voneinander.
Für den Abend
werden die Vorspeisen, Desserts u.a. vorbereitet und
gekühlt wie in einem Industriebetrieb. Wie von einer
Insel schaut man bei Schnittchen und Sekt inmitten der
Küche zu wie
andere heftig arbeiten ...
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Tischschmuck
aus Gemüse ...
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Im Tausend werden wie am Fließband
in Arbeitsschritten Teller vorbereitet, garniert und belegt
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Das
ist nur eine von mehreren Kochstationen, scheinbare Hektik.
Bei längerem Hinschauen fällt auf, es herrsch eine strenge
Ordnung. Wer ein blaues Halstuch trägt, der ist höher
gestellt und hat das Sagen. Klare Anweisungen und eindeutige
Gesten regeln die Arbeitsabläufe. Bei dieser
Arbeitsintensität kann Kochen nicht nur Freude sein ...
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Mehrere Tage Zeit! Viel Ruhe um mal
über Kreuzfahrterfahrungen nachzudenken.
Unvernünftig:
viele Passagiere setzen sich tagelang der Sonne aus und vertrauen
auf Glück und Sonnencreme...
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Entwicklungen in der
Kreuzfahrerei:
*Kreuzfahrten
wurden kurz nach der Jahrtausendwende der kommende
profitable Urlaubsmarkt. Die Schiffe der Amerikalinien
wurden in den 60iger Jahren durch reduzierte Einreisen in die USA nicht mehr
gebraucht. Was damit anfangen? |
*Ein Idee!
Umrüstung von "Holzklasse" auf profitablere
"Mittelklasse", Urlaub auf dem Meer,
Kreuzfahrten - und als
Müllverbrennung: das vorhandene schweflige Schweröl
als Treibstoff verbrennen/verteilen in den Weiten der
Meere! Starker Aufwärtstrend - Profit! |
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ruinöser
Konkurrenzkampf der Reedereien; Preise fallen!!! Neue Schiffe werden ohne Ende gebaut und in Dienst gestellt.
Ein Einbruch dieses Geschäftes ist absehbar! > |
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*Die TV Medien locken
mit "Traumschiffreisen".
*Sehr viele
Reedereien vereinigen sich unter dem Dach der US
Reederei Carnival, um der Konkurrenz zu trotzen. |
*Jetzt wird alles
optimiert, neue Reisegruppen erschlossen durch günstige
Angebote, Zusatzkosten werden gut versteckt, Personal
wird reduziert. Abstriche werden gemacht. |
*Neu
erschlossene Gruppen
klatschen bei der Landung der Linienmaschine,
reservieren alle Sonnenliegen, gehen schon mal mit
Shorts zum Dinner. Anzug und "Kleines
Schwarzes" haben bald ausgedient. |
*Teure Ausflüge
lassen sich durch Taxis ersetzen! Man ist erfinderisch
bei den Zusatzkosten ... |
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Spaß beim Mittagessen - Aufmerksamkeit des
Personals
Mittag
im SB Restaurant
12
Uhr, das SB Restaurant auf dem oberen Deck öffnet. Speisen sind
aufgefüllt, Abräumer stehen tatendurstig herum und
warten auf Tischreinigung für neue Gäste. |
Erstmal
großer Andrang, Anstehen und Tablett füllen,
Fenstertisch suchen; Besteck aus Serviette wickeln.
Vorfreude! |
Wie
immer, was vergessen: Tasse Tee! Schnell holen. |
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Tee
geholt, doch wo ist jetzt der Tisch mit dem Essen? Suchen!
Erkenntnis:
Essen wurde abgeräumt! Neues Anstehen, Essen holen, Tisch
finden, wieder was vergessen,
Scheibe Brot! Vorsorgliche
Kontaktaufnahme mit einem Abräumer. Gestik: Ich komme
wieder! Nicken des Servicemannes. Alles gut! |
Mit
Brot zurück, Essen
weg, neues Besteck liegt da, neuer
Abräumer in der Nähe.
Kontaktierter Servicemann war in Art Schleierfahndung
weiter gezogen zu den nächsten Tischen, kein festes
Abräumrevier. Nachfolger sah: verlassener Tisch - also
Essen abräumen ... Wieder anstellen ... Kein
einmaliges Erlebnis! |
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durch
das Mittelmeer |
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PM 05.2014 -Karibik
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