Transsibirische Eisenbahn - längste
Strecke der Welt
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Beginn des Abenteuers TRANSSIB |
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Nach der
ersten Bahnlinie in Russland 1837 wurde der weiter
Ausbau erstmal verschlafen. In den USA gab es um
1850 bereits 49000 Schienenkilometer - in Russland
2000. 1850 kamen erste Pläne für die Transsib
auf, 1878 wurde die Trasse festgelegt, teilweise
waren mehr als 100 000 Arbeiter tätig beim Bau; 1897
nutzten 600 000 Reisende die Bahn und 1903
startete der Zugverkehr auf der gesamten Strecke.
Technisch ist wohl die Masse der Waggons auf dem
Niveau der 70er Jahre stehen geblieben. Der Zug, der 1960 von
Berlin über Moskau nach St. Petersburg fuhr, war
dem heutigen Waggon sehr ähnlich. |
Der
Waggon des Zuges Nr. 70 war 1992 in Ammendorf
(Ostdeutschland) gebaut worden entsprechend von Verträgen der 70er
Jahre und er war wohl auch schon
damals technisch veraltet. Die Transsib ist kein
Hochgeschwindigkeitszug, kein ICE, sondern
schienengebundene Romantik zum Beobachten und
Entschleunigen. Für die Sicherheit und Sauberkeit
wird viel getan. Auf 5000 Kilometern hatte er
keine Minute Verspätung. Erst kurz vor Irkutsk
wurde ein halbe Stunde Verspätung eingefahren.
Was ist das schon bei dieser Streckenlänge? Wo
gibt es da noch entsprechende Beispiele? |
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Olga,
die Reiseleiterin, übergibt den beiden
Schaffnerinnen die Fahrkarten |
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Reisetipp:
Bei der Abfahrt in Moskau kommt man einmal
an die Scheiben heran und kann sie reinigen
- für Fotos wichtig! |
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Nach
Verstauen des Gepäcks und Bettenbezug
beginnt das Zugleben und Erkunden des
Waggons ... |
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Erste
Gangbekanntschaften werden geknüpft ... |
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.Reisetipp:
Schaffnerin ist Herrin über einen Dreikantschlüssel
für Fenster (Oberlichter), Toiletten und Abteile.
Große Abhängigkeit!!! Alte DDR-Schlüssel passen an Waggons
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Toiletten
waren erstmal etwas zum Gewöhnen, auch der
Wasserhahn mit dem Druckventil für geringen
Verbrauch. Alles wurde peinlich gereinigt, nur
Papiervorräte und Flüssigseife wurden sporadisch
aufgefüllt. |
Zwei
Schaffnerinnen in jedem Waggon teilen sich die 24
Stunden Schichten, eine ist immer präsent. |
Der Samowar ist immer
in Betrieb. Ein russisches Menschenrecht!!!
Kochendes Wasser 24 Stunden. Teebeutel und
Pulverkaffee sollte man dabei haben! |
Erstes
Mittagessen im Speisewagen: mit
"Wässerchen" und Kohlsuppe. Immer 3
Gänge Menue, russische Küche, schmackhaft, viel
Gemüse und Dill |
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Unterwegs
auf der Strecke:
Bahnhöfe, Wartesäle, Wartung der
Züge, Zeitverhältnisse
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Die
ganze Strecke ist zweigleisig. Immer wieder donnern Güter- und Personenzüge in dichter
Folge vorbei.
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Impressionen
am Rande des Zugbetriebs der Transsib
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Moskauer
Zeit und die Zeitzonen
Im
Zug gilt immer Moskauer Zeit, auch
wenn die realen Zeitzonen häufig
wechseln. Der Bahnsteig der Transsib
zeigt auch Moskauer Zeit, die anderen
Bahnsteige die
"richtige"Zeit. Das führt
zu eigenartigen Zeitverwerfungen.
Zeit - Tag/Nacht verschieben sich
langsam zueinander. Das Abendessen im Speisewagen
ist kurz vor Novosibirsk beendet gegen
21.30 Uhr. Der Zug hält, der Bahnhof
wird besichtigt. Drei Stunden
Zeitverschiebung zur Moskauer Zeit;
der neue Tag ist schon angebrochen.
Die wartenden Reisenden sitzen
schlafend in dem wunderschön
gestalteten Wartesaal. Auf dem
Bahnhofvorplatz herrscht große
Stille. Die Stadt
schläft! Mitternacht
vorbei! |
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Der
700 Meter lange Zug 70 wird von den großen
E-Loks zügig bewegt. Bei kleinen
Haltepunkten reicht der Bahnsteig nicht aus.
Man muss tief hinunter in den Schotter.
Die
Gleisqualität ist sehr unterschiedlich: mal
läuft es ruhig, dann wieder glaubt man, die
Radsätze laufen nicht mehr auf den
Schienen. Durch die monotonen Rollgeräusch
schläft man schnell wieder ein. Bei jedem
Halt wachen die Schaffnerinnen über ihre
Passagiere, beobachten, wo sie sich
aufhalten und mahnen zum Einstieg. |
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Wasseraufnahme
und Radsatzkontrolle
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Tag
und Nacht herrscht auf den Bahnsteigen quirliges Leben.
Es wird aus- und eingestiegen, eingekauft und
kommuniziert. Die drei mitreisenden Frauen zeigen, was
man unbedingt benötigt: einen Dreikantschlüssel und
Toilettenpapier. Toiletten werden oft fast eine Stunde
zugesperrt während der Halts. Reistipp für den
Notfall: einige Wagen haben im Zug Biotoiletten
für Notfälle - rechtzeitig danach erkundigen! |
Eigentlich
wurde als einziger Mangel bei der Zugreise empfunden,
dass nur sehr sporadisch Toilettenpapier und
Flüssigseife aufgefüllt wurde. Sauber gehalten wurden
Toiletten und Waggon sehr gründlich. Eine der
Schaffnerinnen wischte und saugte täglich Gang und
Abteile. Die Diskutierer auf den Gängen wurden dann
energisch vertrieben. |
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