Irkutsk
hat um die 500 000 Einwohner, wurde 1661 erstmalig
erwähnt und erhielt 1686 das Stadtrecht als Handelsplatz. Die
Stadt galt als "Fester zum Osten". Viele
Forschungsreisen starteten von hier. Mit der Anbindung an die
Transsib 1898 begann ein schneller Aufstieg. Während der
Oktoberrevolution war die Stadt hart umkämpft. |
1950 begann der
Bau der Kraftwerkskaskade mit 4 Kraftwerken an der Angara. Der billigste Strom Russlands wurde hier erzeugt. Durch den
Staudamm stieg der Fluss um 30 Meter an, der Baikalsee um
einen Meter. Das an der Ecke Gagarin Straße stehende
Heimatmuseum ist das älteste Museum Sibiriens. |
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An
der Außenfassade sind 22 Sibirienforscher benannt. Humboldt ist
bekannt, aber wer war Gottlieb Daniel Messerschmidt? Er lebte
von 1685 - 1735, wurde in Danzig geboren, hat Medizin in Jena
studiert von 1706-1708 und sich als Naturforscher der Erforschung
Sibiriens verschrieben. Er beschreibt als erster den Baikalsee und
überquert ihn. 7 Jahre erforschte er dieses Gebiet im Auftrag von
Peter I, wurde dann aber schlecht bezahlt und alle
Forschungsergebnisse wurden von der inzwischen gegründeten
Russischen Akademie der Wissenschaften eingezogen. Er durfte
nichts publizieren. Sehr spät erreichte ihn der verdiente Ruhm. Das erklär vielleicht, warum er so wenig bekannt ist. |
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Irkutsk
- Stadt an der Angara |
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Viele
Holzhäuser stehen noch in der Stadt. Alte Häuser
werden gepflegt und neue errichtet. Das Dekor an den
Balken der Außenseite dient traditionell gleichzeitig
dazu, böse Geister abzuschrecken. Die Farben an den
Fensteröffnungen tragen ebenfalls symbolischen
Charakter. Grün ist die Erde, Blau der Himmel.
Vorgestellte Heilsbringer sollten angelockt werden
hineinzuschauen in die Fenster und Glück bringen. |
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Uferpromenade
an der Angara
An
den Geländern zur Angara hängen viele
Vorhängeschlösser mit Namen und Wünschen.
Sie sind verschlossen und die Schlüsselchen
liegen auf dem Grund des Flusses. Erhofftes
Glück soll ewig halten, Schlüssel zum
Öffnen gibt es nicht mehr! Eine schöne
Wunschvorstellung!!!
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Der
Tourist
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Flanierviertel
in Irkutsk
Das
erste Flanierviertel, völlig verkehrsfrei,
existiert in dieser Stadt. In Sibirien und auch in
ganz Russland haben solche Flanier- und
Einkaufsstraßen keinerlei Tradition. Hochbetrieb
herrscht im Viertel, ist doch am nächsten Tag,
dem 1. September, traditionell Schuleinführung
und Schulanfang im ganzen Land. Kinder und Eltern
ziehen durch die Straßen, kaufen den ersten
Schulranzen und die Schuluniform, die sich der
Zeit angepasst hat. Die Kleinen tragen stolz ihre
gekaufte Schultasche und schlecken dabei ein
großes Eis. Seit einigen Tagen herrschen +30°C
in der Stadt und Umgebung, bald wieder -30°C. |
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Ankunft in Irkutsk
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Am
Ende des Flanierviertels steht das größte Kaufhaus,
befinden sich die Markthallen und der Bauernmarkt.
Großer Betrieb herrscht am Sonnabend Nachmittag. Gut
und geschmackvoll gekleidete Menschen, meist Familien, sind
unterwegs auf Einkaufstour. Die Markthallen scheinen von
der Fülle aufgehäufter Lebensmittel fast aus den
Nähten zu platzen. Alles wurde sauber und gefällig
platziert. Das Angebot von Frischfisch und Räucherfisch
beeindruckt besonders. Vielfältige Angebote an Obst und
Gemüse in dieser sibirischen Ferne mit einer so kurzen
Vegetationszeit lassen staunen. Dahlien in vielen Sorten
blühen in den Anlagen und stehen zum Verkauf in voller
Blüte.
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Vor
den Markthallen sitzen Bäuerinnen diszipliniert in
Reihe und Glied und bieten selbst produziertes Obst und
Gemüse an. Meist Babuschkas warten auf Käufer -
Marktgeschrei ist nicht üblich.
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Ende
September schon fallen die Temperaturen wieder in
den Keller und man fragt sich, wann und wo wurde
diese Blumen- und Gemüsevielfalt gezogen?. |
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Impressionen
am Rande ...
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