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Ilulissat
liegt am Ostufer der Disco Bucht, ist die drittgrößte Stadt der
Insel, das "Paradies der Eisberge". Ilulissat bedeutet
"Eisberge". Nicht weit entfernt sendet der schnellste
Gletscher der Welt, der "Sermeq Kujalleg" seine Eisberge
in die Bucht. Er kalbt!
Einer dieser Eisberge auf seiner
Tour, die alle
Eisberge aus der Bucht seit ewigen Zeiten bis vor die Tore New Yorks
nehmen, wurde der Titanic zum Verhängnis. Ilulissat hat 4500
Einwohner und 3500 Schlittenhunde. Das Knacken der Gletscher ist in
der Stadt zu hören.
Nach dem Kalben treiben die Eisberge durch die
1000 Meter tiefe Bucht, die zum Ausgang hin ansteigt.
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100 Meter
schauen aus dem Wasser, 900 Meter schrammen über den Grund, reißen
Felsen ab, die dann nach einer Drehung oben auf dem Eisberg zu sehen
sind.
Seit uralten Zeiten war es üblich, dass die
Inuit sich bei der
Drehung mit in die Ewigkeit nehmen ließen, wenn man nicht mehr
gelitten wurde in der Familie, krank oder lebensmüde war. Mit dem Kanu wurde
dann auf die Drehung gewartet. Auch heute soll es das noch geben.
Ilulissat
(früher Jakobshavn) wurde 1741 als Handelsstützpunkt gegründet.
Der Kaufmann Jacob Severin hatte das Handelsmonopol vom dänischen
König übertragen bekommen und repräsentierte ihn auf der Insel.
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Der bekannteste Bewohner der Stadt war
Knud Rasmussen
(geb. 1879).
Er war Polarforscher, Buchautor und erforschte die Eskimokultur.
Damit stärkte er das Selbstbewusstsein der Inuit. 2004 wurde die
Stadt in das Weltkulturerbe der UNESCO aufgenommen. Sie ist die
meistbesuchte Stadt der Insel 250 Kilometer nördlich des
Polarkreises.
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"Sermeq Kujalleg",
der bedeutendste Gletscher der Insel, schiebt gewaltige Eismassen in
den bis zu 1000 Meter tiefen Fjord. Er produziert 10% aller Eisberge
Grönlands in den Sommermonaten. 12-15 Monate benötigen die
Eisberge, bis sie den Ausgang der Bucht erreicht haben.
Wandern kann man von Ilulissat
aus zu einer seit 4000 Jahren bestehenden Siedlung: "Sermermiut".
Erst um 1850 wurden die letzten Bewohner nach Ilulissat umgesiedelt.
Das wollten wir uns ansehen ...
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Aber, aus
der
Wanderung wurde nichts, weil der Kapitän verkündete, Sturm sei
im Anzug und es drohe Eiseinschluss, wir müssen weg! Alle
Ausflugsaktivitäten waren gestrichen. Der Eingang zur Bucht könnte
durch Eis verschlossen werden. Der Anker wurde gelichtet, aber da hatte sich
ein Kabel drum gewickelt. Längerer Stopp. Dann wurde verkündet:
Problem gelöst und in Ilulissat sind die Lichter an geblieben. Nur
die Ankerkette musste in voller Länge ausgelassen werden, damit der
Anker sich ausdrehen konnte und wieder ins Kettenfach des Schiffes
passte.
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Küchenschlacht
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.Ilulissat - Stadtbummel
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Das
Schiff liegt auf Reede, die Passagiere werden
getendert. Alles ist hervorragend organisiert! |
Ein
zweites Schiff liegt in der Bucht. Drei Jahre nach dem
letzten Besuch haben sich im Hafen die Yachten
vervielfacht |
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Oh
Glück! Wir sehen doch noch ein Nordlicht, das sich intensiv grün über dem Himmel
ausbreitet. Andächtiges Staunen!!! |
Einige Kilometer von der Küste
entfernt beginnt der Eispanzer, der stellenweise
4000-5000 Meter stark ist. Aber, es taut in einer
irren Geschwindigkeit. Was ist, wenn alles zu Wasser
geworden ist in 100 Jahren???? |
Nicht weniger gefährlich!
Eisberge
hat die Küche an Deck aufgebaut aus Sahne und anderem
Teufelswerk. So mancher hat da seine guten Vorsätze
vergessen ...
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Sisimiut
- Grönland |
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Eigentlich
war ein Aufenthalt in Sisimiut gar nicht
vorgesehen auf dieser Reise. Nur die Flucht vor
Sturm und Eisblockkade ermöglichte diesen Besuch.
Eine Entschädigung für die ausgefallenen Ausflüge.
Sisimiut ist Grönlands zweitgrößte Stadt.
Spuren der Ansiedlung lassen sich bis 2500 v.Chr.
zurückverfolgen. Als Handelsstation wurde der Ort
dann 1756 gegründet. 1801 brachte eine Pocken Epidemie mehr als 400 Bewohner um.
Viele
Walfänger zog dieser Ort an, aber zu Beginn des
20 Jahrhunderts begann ein wirtschaftlicher
Umschwung von Walfang auf Fischverarbeitung.
Nachdem die koloniale Macht Dänemark 1953 die
Insel in die Freiheit entlassen hat, wurden
mehrere kleine Dörfer in die Stadt umgesiedelt.
Konflikte blieben nicht aus, da man den Inuit
keine Zeit gegeben hat, sich der modernen
Gesellschaft anzunähern ...
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50
Kilometer nördlich des Polarkreises und
320 Kilometer von Nuuk entfernt leben die 5600
Einwohner, die ihren Lebensunterhalt immer
noch in hohem Maße aus dem
Meer beziehen. Hier steht die älteste
Kirche Grönlands von 1775 dicht bei der
neuen Kirche von 1926. Vor der Kirche stehen
zwei gewaltige gekreuzte Kiefernknochen
eines Wals, der 1902 angespült
worden
ist.
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Im einzigen
Freibad der ganzen Insel
tummelt sich die Jugend bei +13°C
Wassertemperatur. Entlang der Hauptstraße
befinden sich mehrere kleine Boutiquen und
Kunstgeschäfte, die Produkte der Inuit aus
Naturmaterialien anbieten. In den letzten
drei Jahren hat sich vieles verändert! |
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Schlittenhunde
warten ungeduldig auf kalte Tage |
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Die
Hauptstraße führt zum Hafen hinunter |
Der
jüngste Passagier schaut mal zum
Frühstück beim Servicepersonal
vorbei |
Geburtstagständchen
laut und mit Küchenmaterialien in
heftigem Rhythmus vorgetragen |
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Unterrichtsschluss
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Schule
aus! Die einen fahren mit dem Rad nach
Hause, die Größeren bummeln noch
etwas durch den Ort - Touristen
begucken! |
Boutiquen
in der Hauptstraße: elegante Inuit
Kleidung wird angeboten ... |
Angebote
an Deck: "Na Leute, noch einen
Drink? |
.Kultur
der Inuit - Musik und Tanz
Kultur,
Musik und Tanz der Inuit,
davon hatte man bisher
nichts gehört, gesehen
oder darüber nachgedacht.
Jedenfalls nehmen wir das
ganz anders wahr als in
Mitteleuropa üblich.
Die
Trommel spielt als
Instrument eine große
Rolle. Auf einen runden
Rahmen ist eine
Eisbärenblase oder Magen
gespannt. Anders als bei
uns wird die Trommel nur
von unten geschlagen. |
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.Schüler
des Gymnasiums in Sisimiut
boten
traditionelle Kultur der
Inuit an - ihre Kultur!
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In
der lang anhaltenden
Dunkelheit sollte
sie helfen Ängste
vor dem vielen
unbekannten und vor
Geistern zu
überwinden, die mit
Masken antreten und
vom
Rhythmusinstrument
getrieben
werden.
Zur
Belustigung diente
sie auch. Der
Trommler zog
Grimassen, um die
Zuhörer zu
erheitern.
Streitigkeiten
wurden vielfach
durch Wetttrommeln
geschlichtet.
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Eine
Jugendgruppe des
hiesigen Gymnasium
führte ihre alten
Bräuche vor. Zwei
Trommlerinnen sangen
zu ihren
Instrumenten und
wurden dabei von
Geistern mit Masken
umtanzt. Am Ende
wurde moderner
Gesang zur
Gitarre
verbunden mit
traditioneller
Kultur . Die
Gespenster wühlten
sich derweil durch
die Zuschauer an
Deck ... |
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Hier
an der Südküste ist Grönland grün
und fruchtbar. Fjorde und schroffe
Berge schützen die Küste. Vor Zeiten
war es
Erik dem Roten gelungen, seine
Wikinger hierher zu locken. Nach dem
13. Jh. wurde es aber wieder kälter
und im 15. Jh. waren alle wieder
verschwunden. 300 Jahre später begann
die Besiedlung erneut und 1775 wurde
Qaqortoq gegründet. Da machte der
dänische Pfarrer Hans Egede sich auf, die
wilden Normannen zum protestantischen
Glauben zu bekehren. Keiner mehr da!
Also, nahm er sich ersatzweise der
Inuit an. Die Inuit wurden in der
Folgezeit kräftig ausgebeutet - Waltran stand hoch im
Kurs. Die Inuit
verarmten.
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Der
Aufschwung begann erst 1953 wieder, als
Grönland nicht mehr Kolonie, sondern
Provinz Dänemarks wurde. Fisch- und
Pelzfabriken boten Arbeitsplätze.
Heute spielt der
Tourismus eine immer
größere Rolle. Nirgendwo ist es auf
Grönland - dreimal größer als
Deutschland - grüner als an der
Südspitze. Seit der letzten Reise vor
drei Jahren ist ein erheblicher
Aufschwung zu erkennen. Alle Straßen
haben neuen Belag erhalten, viele Autos kurven
auf den wenigen Straßen herum, mehr
Yachten liegen im Hafen. Den 3500
Einwohnern geht es besser!
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Viele
bunte Häuschen kleben an den Felsen
und sind abenteuerlich mit Treppen und
Rohrleitungen verbunden |
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Morgennebel
hängt über dem Ort. Es ist Sonntag. |
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Da
gab es auch eine Grönland
Brille. Die
sollte vor Sonne schützen und das Sehen
erleichtern, da ja die meisten Motive nur im
Querformat zu beobachten sind..
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Allerlei
Kurzweil wird am Nachmittag und Abend den
Passagieren geboten an Deck und im Theater.
Interessante Vorträge waren zu hören.
Gegessen
wurde oft. Das ist nun mal auf
Kreuzfahrtschiffen so Tradition. Nach drei
Tagen bedauert man, dass der erste Hunger
gestillt ist und Essennormalität einzieht.
Wenn dann aber eine halbe Stunde vor
Öffnung der Restaurants an Deck leckere
Suppen und Salate aus aller Herren Länder
angeboten werden, Fisch gebraten wird, dann
sind alle guten Vorsätze hinüber.
Baden
kann man natürlich auch: Turnschuhe,
Neophrem Anzug, Schwimmring, Wassertemperatur
+4°C - alles ist möglich ...
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Grönland
2018, Seite 2 |
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weiter:
Grönland 2018, Seite 4
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