Ansichten:

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Im 4. Jh. siedelten sich um Göreme die ersten Christen an und bauten ihre ersten Kirchen versteckt im Fels des weichen Tuffstein. Dieser Kirchenbau setzte sich die nächsten 800 Jahre fort. So entstanden viele große und kleine Felsenkirchen. Kappadokien war eines der wichtigsten frühchristlichen Zentren. Kirchen und Wohnstätten entstanden in großer Zahl.

Heute sind viele Fresken stark beschädigt, weil sich bis 1964 niemand darum kümmerte, war alles dem Verfall und Vandalismus preis gegeben. Mehr als 3000 Kirchen waren über die Jahrhunderte in den Fels gebrochen worden. Das alles zeugt von einer großen christlichen Vergangenheit, die bis ins 20 Jh. andauerte. Die letzten Christen verließen zwischen 1922 und 1924 dieses Gebiet. >

> Kappadokien lag an der Seidenstraße, die Europa seit Grauen Zeiten mit dem Orient verband. Auf dieser alten Handelsstraße zogen nicht nur friedliche Handelskarawanen, sonder ihr folgten auch Horden brutalster Eroberer. Oft wurden die Menschen von diesen Eindringlingen überfallen, ausgeraubt, getötet. Aus Angst hatten sie nicht nur ihre Kirchen, sondern auch Arbeitsräume, Stallungen, Wohnstätten unter die Erde in den weichen Tuffstein verlegt. Außerdem wollten sie sich vor den Ausbrüchen der drei Vulkane schützen, die damals immer noch aktiv waren.

Die ersten Christen nutzten die Abgeschiedenheit dieser von Vulkanen geschaffenen Landschaft. Die Überfälle durch Perser, Römer, Araber, Mongolen ließen sich so einschränken. 1985 wurde der gesamte Bereich als Weltkulturerbe von der UNESCO übernommen und unter Schutz gestellt. .>

> Kirchen, Kapellen und Wohnstätten wurden unter die Erde verlegt. So entstanden Wohnstätten für bis zu 10 000 Menschen unter der Erde. Manche Wissenschaftler sprechen auch von Städten bis zu 30 000 Bewohnern.

Diese unterirdischen Wohnstätten waren oft 10, in einzelnen Gebieten auch 20 Etagen tief in der Erde versteckt. Küchen, Lagerräume, Wohnräume, Schlafräume, Tierställe, Leichenhallen, Gefängnisse, Toiletten entstanden. Ställe und Arbeitsräume, z. B. Weinkeltereien, Mühlen, Ställe, Lagerräume befanden sich weiter oben, Wohnräume und Kirchen, Klöster wurden in den unteren Etagen angelegt. Eine Kultur- und Bautechnik war entstanden, von der zu dieser Zeit in Mitteleuropa nichts bekannt war. Viele Städte waren unterirdisch durch Gänge verbunden. Einen Verbund von 100 Dörfern und Städten soll es gegen haben. >
oFelsenkirchen, unterirdische Städte und ein verlassenes Dorf 

Göreme - Freilichtmuseum

> Alles ist vorhanden bei den Kirchen im Felsen: die einfache schmucklose Kapelle, die kleine Kirche  entsprechend den Bedürfnissen der ortsansässigen Bevölkerung, aber auch die dreischiffige Basilika mit Kuppeln und Tonnengewölben. Statische Berechnungen waren für die Baumeister unbekannt und über die Statik brauchten sie sich im Fels auch keine Gedanken machen. Säulen und tragende Wände mussten sie nicht beachten. Sind dennoch Säulen vorhanden, dann deshalb, weil die Kirchen  außerhalb der Felsen auch entsprechende Säulen hatten. Bau- und Stilelemente der klassischen Bauweise von Kirchen wurden auch für die Felsenkirchen übernommen. >
Felsen wurden fast überall ausgehöhlt für  Wohnzwecke oder als großflächige Taubenhäuser wegen des Düngers.

Chinesische Besucher achten streng darauf, dass sie kein Sonnenstrahl trifft.

Landschaft im Freilichtmuseum Göreme
Eingänge zu Höhlenkirchen waren immer gut getarnt und von außen nicht vermutbar. Erst in späteren Zeiten setzte man auffällige Portale vor die Eingänge. Die Portale wurden aus dem Fels herausgearbeitet wie in Petra. 

> Altäre, Sitzreihen und Chorgestühl schlugen die Erbauer aus dem Stein heraus. Unter dem arabischen Einfluss waren bei Strafe Bildnisse von Menschen nicht erlaubt. Jesus, die Apostel und Heilige waren in den Fresken verboten. Nur geometrische Muster, gestaltete Schrift waren gestattet. Im 9. Jh. endete der Bilderstreit und die traditionellen geometrischen Muster wurden von neuen Fresken überdeckt. Viele der gut gestalteten Fresken mit religiösen Figuren und Ereignissen wurden von den Bilderstürmern durch Steinwürfe beschädigt.

Später setzten Wind und Wetter die Beschädigungen fort. Erst um 1960 herum begann eine Erforschung, Sicherung und Renovierung der alten Fresken. Für den wachsenden Tourismus werden alte Kirchen renoviert und können über Eintrittsgelder und Gelder aus Brüssel erhalten werden. >

Viele Fresken sind stark beschädigt. Erst nach 1960 wird dem Vandalismus Einhalt geboten und Fresken werden restauriert. Bis um 900  durften in den Fresken keine Abbilder von Menschen erscheinen, nur Ornamente und Symbolik. Viele Fresken wurden immer wieder von neuen Malereien überdeckt.. 
Eine Gruppe chinesischer Besuchter hatte einen Engländer gebeten sie zu fotografieren. Trotz Anleitung schaffte er es auch im 5. Versuch nicht, ein Foto zu machen. Ganz große Heiterkeit als auch seine Frau versagte ...
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Städte unter der Erde - Höhlenstädte 
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.Taubenhäuser überall, wo Menschen sich in die Felsen zurück gezogen haben!

> Eine solche unterirdische Stadt zu finden und zu erobern war fast unmöglich für Fremde. Die Eingänge waren gut getarnt und ließen sich durch Rolltüren verschließen. Rolltüren waren ähnlich einem Mühlstein und ließen sich bei Gefahr von wenigen Personen in den Gang rollen. Ein ausgeklügeltes Belüftungssystem war besonders für die vielen Etagen angelegt worden. >

>Ein Kommunikationssystem war vorhanden, das zumeist durch den geringen Querschnitt nur von Kindern als Überbringer von Nachrichten passiert werden konnte. Auch die Gefahr der Belagerung war in Betracht gezogen worden. >

Rückzug in den Untergrund aus Angst vor Verfolgung und Tod
Viele Etagen tief in den Untergrund wurden Städte gebaut, nicht bequem, aber sicher. Zufallsfunde bei Schachtarbeiten führten zur Entdeckung der Städte. Viele Städte waren miteinander verbunden.
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> Wasser gab es durch den Zugang zu Grundwasser sowieso und Lebensmittel waren für 6 Monate eingelagert worden. Die Gefahr des „Ausräucherns“ war auch bedacht worden. Auch hier gab es technische Lösungen, die uns heute als genial erscheinen. Sommer wie Winter war die Temperatur konstant +10°C. Bei den heißen Sommern in dieser Hochfläche Kappadokiens muss das eine Erholung gewesen sein. >

Die Menschen waren damals noch härter im Nehmen, lebten aber durch diese Bedingungen auch nicht lange. Das Wissen um diese Städte war in Vergessenheit geraten. Viele wurden zufällig wieder entdeckt. In Dörfern wurde Wasser aus einem Grundwasserbrunnen geschöpft. Niemand ahnte, dass unter den Füßen neben dem Brunnenschacht eine Stadt für Tausende Einwohner lag. 

Durch Brunnenreparaturen am Schacht entdeckte man unterirdische Zugänge zum Brunnenschacht und damit die Stadt. Nur wenige der entdeckten Städte sind für Touristen zugänglich. Städte mit bis zu 60 000 Bewohnern in 19 Etagen harren noch der Erschließung für den Tourismus. 

Außer den unterirdischen Städten gibt es auch viele Einzelwohnungen, die z. T. hoch in den Fels geschlagen wurden. Viele waren nur über halsbrecherische Aufstiege zu erreichen. Neben den Städten wurden viele Taubenschläge in den Fels geschlagen. Man brauchte den Kot als Dünger. Immer im Herbst wurde der Dünger geerntet. >

Als Besucher kann man nur erahnen, wie die Menschen gelebt haben: eng, kalt, dunkel, niedrige Decken ...

>Wohnungen hoch in den Felsen lassen sich von außen an sehr vielen Felsstrukturen erkennen, weil die Jahrhunderte mit Wind und Wetter die Oberfläche der Felsen abgetragen haben. Interessant ist zu sehen, wie Vorratsbehälter, Möbel, Schlafstätten, Lampenschalen aus Fels geformt worden sind. Als Besucher unter der Erde muss man dauernd auf seinen Kopf aufpassen. Schwere Rollsteine dienten zum Verschluss vor Feinden>

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Soganli Tal - ein umgesiedeltes Dorf
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Neue Häuser am Taleingang. Die Umsiedlung wurde angeordnet, nachdem mehrmals große Felsteile zu Tal gestürzt waren. Das Tal war vom 9. bis 13. Jh. von Mönchen besiedelt. Sie bauten mehr als 100 Kirchen in die Felsen ...
In der Schlangenkirche wurden die Fresken mit schwarzer Farbe übermalt (unten)
Im unteren Teil des Tals stehen noch die Häuser der Bewohner. Drohend darüber die Felsen ... 
> Viele Kirchen wurden zwischen dem 9. und 13. Jh. geschaffen. Im Tal von Soganli wurden 150 gezählt. Im unteren Teil des Tals wurden zwei Kirchen in den Fels geschlagen: die Himmelskirche und die Schnallenkirche. Sie sind durch eine lange, in den Stein gehauene Treppe zu erreichen ist. Zu beiden Seiten des Tals gibt es noch viele Kirchen in unterschiedlichen Höhen der Hänge. Viele dieser Kirchen sind heute verschüttet, zu Taubenhäusern umgebaut worden oder sie wurden wegen der Erosion einer Seite beraubt und man kann hinein sehen... >
 Die Häuser stehen meist vor den Eingängen zum unterirdischen Bereich ...
 
Verlassene Wohnhäuser stehen noch im Soganli Tal, manche eingestürzt, manche als Lagerräume genutzt. Elektroleitungen sind noch zu sehen und auch eine Straßenlampe. Verfall überall!. 
 Blick ins Tal mit verlassenen Wohnstätten; nicht vor Jahrhunderten, sondern vor wenigen Jahren lebten Menschen noch so ...

> Der vordere Teil des Tals war noch bis in unsere Jahre hinein bewohnt. Die Menschen hatten gemauerte Bauten vor die Eingänge der Felsenwohnungen gesetzt und konnten diese von ihren Häusern aus betreten. In den Felsenwohnungen herrschen gleichmäßige Temperaturen im Sommer und auch im Winter.

Vor wenigen Jahren ließen die Behörden auch den oberen Teil des Tales räumen, weil durch die Erosion immer größere Felsstücke von den Hängen auf das Dorf stürzten. Heute liegt das neue Dorf am Eingang des Tales. Nicht alle haben alles aufgegeben. An einigen Behausungen befinden sich noch Schlösser und innen sind Materialien gelagert. Ehemalige Stromleitungen und auch Wege verlieren sich in dem verlassenen Dorf im Nichts. >

 

Soganli -Restaurant APFELGARTEN
Eine wundervolle Gaststätte befindet sich in dem Tal, ein Apfelgarten. Die Tische stehen unter den Apfelbäumen im  Schatten. Die Äste wurden abgestützt, um den Tischgästen  Platz zu schaffen. Voll ausgereifte Äpfel zum Greifen nahe als Nachtisch, das hatte auch noch niemand erlebt. Wundervolles traditionelles Essen und vorzügliche Bedienung ließen dieses Mittagessen zum Erlebnis werden.  
Kappadokien ist ein Reiseziel, das man mit gutem Gewissen weiter empfehlen kann. Alles ist hervorragend organisiert; der Reisepreis ist moderat, weil der türkische Staat einen Teil der Reisekosten trägt. Dafür kann man sich schon einmal eine Teppichpräsentation oder Leder-, Schmuckangebote ansehen und dabei vielleicht auch kaufen!? Die Ballonfahrt sollte man unbedingt mit buchen und auch Mittagessen/Folkloreveranstaltung ...  Ende August, Anfang September ist eine gute Reisezeit!
Mevlevi Orden und die drehenden Derwische
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