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  Anreise über St. Gallen   

Mal was anderes: Reise in einem gut ausgestatteten Bus. Mal nicht selbst am Steuer sitzen und auf die Straße achten müssen. Unterwegs mit einem "Lenkradkünstler", der Kurven. Kehren und Bergstraßen im Gegenverkehr meistert, bei denen man mit dem PKW Schwierigkeiten hätte ...

St.Gallen im Kanton St.Gallen, heute 80 000 Einwohner, kulturelles Zentrum der Ostschweiz, 1180 Reichshauptstadt; 1454 Schwur, Beitritt zur Eidgenossenschaft. Zweimal wurde die Stadt von der Pest heimgesucht und auch die Reformationszeit hinterließ ihre Spuren. 1810 fasste die Textilindustrie Fuß in der Stadt und 1916 wurde St. Gallen von einer gro0ßen Hungersnot heimgesucht. 2000 Menschen, ein Fünftel der Bewohner starben.     Die Altstadt, das Klosterviertel,  ist geprägt von wunderschönen Fachwerkbauten. Viele Erker dieser Häuser dokumentieren, die Weltsicht reicher Unternehmer des 18./19. Jahrhunderts ...

Schon einige male die Schweiz durchquert auf dem Weg nach Süden im eigenen PKW oder mit einem Reisebus. Auch übernachtet wurde einige male auf der Durchreise. Fährt man selbst PKW achtet man auf Straße und Gegenverkehr und sieht wenig von der Landschaft. Ein Reiseunternehmen bietet an: Fahrt mit mehreren Zügen, über Pässe, nach Frankreich und Italien und kreuz und quer durch die Schweiz: "ZUGKREUZFAHRT". Noch war Coronazeit und die Infektionsgefahr hoch. Geimpft solle man als Reiseteilnehmer sein, einen Antigentest absolviert haben: natürlich negativ! Vor einigen Wochen war eine Kreuzfahrt mit Aida beendet worden. Da wurde peinlich genau kontrolliert und da waren weinende Leute zu sehen, die kurze Zeit vorher getestet wurden: Antigentest positiv, abgewiesen, durften nicht an Bord  Beim Einstieg verlief hier am Bus hier alles unaufgeregt, Keine Frage nach Impfstatus oder Negativtest. Einige Mitreisende husteten stark, lange und waren bei mehr als +30°C relativ dick gekleidet ... Die werden doch nicht , dachte man da ...
 
1.Bahntag - Bernina Bahn

Über die Julier Passhöhe (2284 Meter) führt die Busfahrt nach Pontresina, dem Ausgangspunkt des Bernina Express. Blicke aus dem fahrenden Bus geben alle paar Meter immer neue, beeindruckende Fotomotive frei.
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Bernina Bahn zieht 60 Kilometer von St. Moritz nach Tirano ihre Tour, überquert den Bernina Pass in 2200 Metern Höhe. 1906 wurde der Bau begonnen und 1910 war die ganze Strecke nutzbar. Die Bahngesellschaft erlebte mehrere Pleiten. Von Anfang an wurde die Strecke elektrisch betrieben. Um 1980 begann die verstärkte touristische Nutzung zwischen Pontresina und Tirano mit dem Bernina Express. Vorher wurden offene Güterwagen mit Holzbänken für die Touristen genutzt. Die Strecke ist durch die Höhe störanfällig und reparaturanfällig. Opfer forderte sie auch einige. Beeindruckend,die Pünktlichkeit und Sauberkeit der Züge; bei der Deutschen Bahn unvorstellbar! Während der Abfahrt nach Tirano solle es sich um die landschaftlich schönste Tour handeln, aber ein Gewitter zog auf und dann war erst in Italien unter 800 Metern Höhe wieder etwas zu sehen im Panoramawagen: Sonnenschein!!! Und wieder war anderes zu erleben. Zugpersonal trat an jede Bankreihe heran und entschuldigte sich: kein Landschaftserlebnis! Getränke wurden gereicht und Pralinen in einem Behältnis aus Blech in Form des Bernina Express. Am Ende der Reise kam Zugpersonal sich persönlich verabschiedend und Dank zu sagen, dass ihr Zug gewählt wurde. Da haben deutsche Reisende sehr gestaunt ....
Tirano - Italien
Tirano, Italien empfängt mit Sonne und mehr als +30°C. 1505 gab es im Ort eine Marienerscheinung und dann später die sehenswerte "Basilika Madonna di Tirano.

Die Wolkenfahrt ist vorbei. Gesehen von der beeindruckenden Landschaftskulisse haben wir: NICHTS!

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Das Zugpersonal versucht die hinter wolkenverhangenen Fenstern des Panoramawagens verborgenen Gebirgslandschaften mit Getränken und Schweizer Schokolade auszugleichen. Kreisviadukt Brusino, 2011 renoviert. 

Schon eigenartig, wenn man das Ende des eigenen Zuges aus dem Fenster eines der vorderen Wagen auf dem Kreisviadukt  sehen kann ...

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2. Bahntag - Locarno und die Centovalli Bahn 

Centovalli Bahn

51 Kilometer misst die Strecke, die diese Bahn in 2 Stunden befährt von der Schweiz, Locarno, nach Italien, Domodossola: 14 Stationen Schweiz, 19 Stationen Italien. 1923 wurde diese Strecke fertiggestellt. Doppeltriebwagen befahren diesen Schienenstrang durch viele Tunnel, über über abenteuerliche Viadukte und Galerien bis auf 836 Meter Höhe. Die Reise führt durch das "Tal der 1000 Täler" vorbei an tiefen Schluchten, mit dem Blick auf Bergpanoramen. NUR, rechts und links der Bahn sind Bäume und Sträucher so stark gewachsen, dass man wie durch einen Tunnel fährt und auf großen Teilen der Bahnstrecke nichts sieht  außer dichtem Bewuchs ...

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Tal der 1000 Täler

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Lokarno am Lago Maggiore gehört zu den wärmsten Orten der Schweiz mit wenig Wintertagen. 15 000 Einwohner wohnen hier in der südlich geprägter Vegetation. Es ist heiß, erheblich über 30°C und man sucht den Schatten ... "Tal der 1000 Täler" wird die Strecke genannt - Cantowalli! In das Haupttal der Streckenführung münden viele Seitentäler. 1000 Täler sind es zwar nicht, aber doch ganz schön viele. Vor Zeiten hieß es wohl mal "100 Täler", aber die Touristikindustrie hat da etwas aufgewertet. Man sieht durch hohen Baumwuchs allerdings wenig ... Domodossola, Endpunkt der Strecke in Italien und Anbindung an die Schienenstränge Italiens. 18000 Einwohner zählt die Stadt, die seit Zeiten der Römer Ausgangspunkt der Straße zum Simplonpass ist und Endpunkt der Straße aus Mailand. 1805 wurde die Straße zum Simplonpass auf Anordnung Napoleons ausgebaut für seine Artillerie. 1906 wurde der Simplonpass Tunnel fertig und sorgte für weiteren Aufschwung von Domodossola. Übrigens, hier in Italien kosten 2 Tassen Cappuccino 3,20 €, in Frankreich 4 € und in der Schweiz nur 12 € - gleiche Qualität, gleiche Tassengröße !!!

Simplonpass

Simplonpass - 1995 Meter Höhe, Gebirgspass im Kanton Wallis. Im 17. Jahrhundert führte ein Saumpass für Maultiere über den Simplonpass. Eine Überquerung forderte den Menschen alles ab. Viele schafften es nicht ...

Erst durch Befehl Napoleons wurde die Straße über den Pass ausgebaut von 1801 bis 1805. Später durften auch Postkutschen darauf fahren.

Das Hospiz auf dem Plateau wurde auch auf Napoleons Befehl errichtet als Erholungsstätte für seine Soldaten. 1801 begann der Bau, 1831 dann wurde er von den Chorherren übernommen. Im Hintergrund ist das Hotel "Simplon" auf 2005 Metern Höhe zu sehen.

1970 bis 1980 wurde die Passstraße weiter ausgebaut und ist heute als Bundesstraße die beste Passüberquerung in der Schweiz. Dabei wurde die alte"Napoleonstraße" weitgehend zerstört. Man darf diese Bundesstraße auch mit dem Fahrrad nutzen.

Blick auf das Plateau des Simplonpasses. Ausgangspunkt für Wanderungen ist der Simplonpass, z. B. 4,5 Stunden Gehzeit zum Dorf "Simplon". Heute ist es fast nicht mehr vorstellbar, wie schwer es war den Pass zu überqueren im Sommer, im Winter fast unmöglich. In kurzer Zeit befährt man heute die Serpentinenstraße, hält an, schaut sich um und fährt hinunter nach Italien.

.3. Bahntag - Mont-Blanc-Express
Über 12 km fährt der Express auf 2400 m Höhe, 6 Abschnitte mit Zahnstange. Nach langer Bauzeit bis 1913 war die Stecke bis zur Endhaltestelle nutzbar. Weil wenig genutzt, erlebte die Betreibergesellschaft viele Höhen und Tiefen. Bis 1957 wurde die Stecke mit Dampflocks betrieben; 1957 erfolgte die Elektrifizierung. Die Traktion erfolgte mit Vorstellwagen, die hoch geschoben wurden. 
Die Bergfahrt erfolgt mit 22 km/h, die Talfahrt mit 15 km/h. Heute werden moderne Triebwagen eingesetzt. Wundervolle Berglandschaften durchfährt die Bahn. I n Abschnitten mit Zahnstange erinnert die Fahrt etwas an den Start eines Flugzeugs. Im steilen Anstieg wird das Tal kleiner und kleiner. In Le Châtelard wartet der Bus zur Weiterfahrt nach Chamonix.

 

Übernachtung im Hotel in Leysin, 1200 Meter Höhe im Kanton Waadt. Abendessen, gegenüber sitzen am Tisch 2 Mitreisende Frauen. 

Eine bekommt einen starken Hustenanfall. Auch auf der anderen Tischseite sind die Hustenstöße zu spüren. 

 Morges eine Unpässlichkeit, leichte Erkältung wurde angenommen, Temperaturunterschiede: im Tal über +30°C, hier oben angenehme +22°C. 

Am Morgen Blick aus dem Hotelfenster. Ein wundervolles Alpenpanorama bietet sich dem Auge. Ein gut sortiertes Frühstücksbuffet erwartet die Gäste.

Richtiger Appetit will sich aber nicht einstellen, Schluckbeschwerden, leichte Gelenkschmerzen machen sich bemerkbar. Sicher die ungewohnte Höhe!?

Im Laufe des Tages werden die Beschwerden stärker. Allgemeines Unwohlsein   stellt sich ein. Mehrere Mitreisende husten stark. Erster Gedanke: Corona Infekt!? 

Was machst du hier in der Schweiz bei einer Erkrankung nach 4 Spritzen gegen Corona ?

 

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Steil bergauf führt die Bahnstrecke des Mont-Blanc-Express. Nach dem Einrasten in die Zahnstange erfolgt ein Schub und das Tal verschwindet schnell aus dem Auge. In Le Chatelaed wartet der Bus zur Weiterfahrt nach Chamonix. An der Seilbahnstation in Chamonix großer Andrang, Anstehen. Fahrpreise werden erforscht: bis auf 3778 Meter je Person 67 € (Rentner 57 €) und bis zur Hälfte in 3536 Meter 30 €. Die Streckenlänge beträgt 5036 Meter und die 12 Gondeln benötigen dazu 25 Minuten. 220 Personen je Stunde werden befördert. Die Gondel auf dem Foto überwindet an einem frei hängenden Seil 1684 Meter. Hinter der Umlenkstation wird ein weiterer Gletscher am Seil mit 2831 Metern überquert. Das Seil hängt 255 Meter durch, aber immer noch 300 Meter über dem Gletscher. das 10200 Meter lange Seil mit einem Durchmesser von 30 mm bewegt die Gondeln mit 25 km/h. 1957 wurde die Seilbahn erbaut.
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Von der Zwischenstation bietet sich ein imposanter Blick auf das Tal  der Arve, in dem der Kurort der Reichen und Schönen liegt. 8600 Einwohner leben hier. Das Stadtgebiet zieht sich in einer Höhe von 995 bis 4810 Metern hin. Ein TGV Anschluss nach Paris ist erreichbar. Massiv des Mont Blanc; Bergpanorama wundervoll! Einige Besucher übersehen Thermometer an der Kasse, das Temperaturunterschied zur Basis-, Zwischen-, Bergstation anzeigt - mehr als 25°C. Sie starten in extremer Sommerkleidung. Keine sofortige Rückfahrt möglich. An der Bergstation wird Rückfahrttermin übergeben - mehr als eine Stunde ... Großes Getümmel an der Baude der Zwischenstation ...
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