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 Unterwegs nach Erice

Goethe hat Jahrzehnte später seine „Italienreise“ nach Aufzeichnungen und Notizen zusammengestellt und veröffentlicht. Seine Reise durch Italien und Sizilien mit Reisebegleiter, Reitknecht und Maultier folgte anderen Pfaden als der heutige Touristenstrom auf Rundreisen. Museen und ausgeschilderte Wege zu Sehenswürdigkeiten gab es zu seiner Zeit noch nicht oder es gibt sie nicht mehr.

 Heutige touristische Attraktionen und Sehenswürdigkeiten  waren damals - 1786/87 - noch keine. Grafen, Fürsten, Klöster wiesen auf Anfrage ihre gesammelten Schätze vor. Das Hotelgewerbe war noch wenig entwickelt. Vieles, was Goethe zu seiner Reisezeit an Ruinen und Sehenswertem bestaunt hatte, was seit Jahrhunderten naturbelassen war, ihn beeindruckt hatte, das hat heute die Zeit geschluckt und die Erde wieder bedeckt.

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 Von Anderem, was heute Touristen anzieht, hatte er keine Kunde oder es war bedeutungslos für ihn. Seine Bemerkungen zu Land und Leute, zum Essen und den Lebensmitteln der Zeit, zu Herbergen und Reisewegen, zur Sauberkeit und Traditionen, zu Menschen und ihren Beziehungsgefügen sind heute noch beachtenswert. Die Sachkenntnis bei der Bewertung von landschaftlichen Gegebenheiten, seine zoologischen/geologischen Beobachtungen und zu Fauna und Flore beweisen seine breit gefächerte Allgemeinbildung.

Wer Italien besuchen will, dabei nicht nur an Sonne und Strand denkt, sollte das Buch vorher gelesen haben!

S. Fischer Verlag GmbH, Frankfurt am Main 2009 ISBN 978-3-596-90147-0

Erice
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Donnerstag, den 19. April 1787: "Hinter Monreale rückt man in ein schönes doppeltes Tal, in dessen Mitte sich noch ein Felsrücken herzieht. Die fruchtbaren Felder stehen grün und still, indes auf dem breiten Wege wildes Gebüsch und Staudenmassen wie unsinnig von Blüten glänzt: der Linsenbusch, ganz gelb von Schmetterlingsblumen überdeckt, kein grünes Blatt zu sehen, der Weißdorn, Strauß an Strauß, die Aloen rücken in die Höhe und deuten auf Blüten, reiche Teppiche von amarantrotem Klee, die Insektenophrys, Alpenröslein, Hyazinthen mit geschlossenen Glocken, Borraß, Allien, Asphodelen." 8s. 287)

Johann Wolfgang Goethe in "Italienische Reise":

"Italien ohne Sizilien macht gar kein Bild in der Seele: hier ist erst der Schlüssel zu allem."

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.Ortsrundgang - einige Eindrücke! Bewohner gibt es wenige, Touristen dagegen einige auch am Ende der Saison ...
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Auf dem Weg nach Erice kommt man durch Trapani und bei der Anfahrt hoch nach Erice überschaut man die Stadt Trapani in der Bucht (s. Panorama odere Bildleiste).

Erice liegt 15 Kilometer nördlich von Trapani auf dem 715 Meter steil aufragenden Monte Erice. In der historische Kernstadt leben heute weniger als 100 Menschen vom Tourismus. Schon im 6. – 3. Jahrhundert v. Chr. gab es hier eine Stadt. 241 v. Chr. fiel sie in die Hand der Römer. 

1934 erhielt sie dann den Namen ERICE. Lange Zeit galt die Ansiedlung als Mafiahochburg. Aus punischer Zeit stammt die Stadtmauer, von der man einen herrlichen Überblick über das Meer und das gesamte Umfeld hat. Enge steile Gassen, alte Straßenbeläge führen durch historisch gewachsene Architektur. 

Schlendert man durch die Gassen und Gässchen, scheint die Zeit stehen geblieben zu sein. Die Saison ist vorbei, nur noch wenige Schaulustige sind unterwegs. Alle Gaststätten sin leer. Pizza und andere Spezialitäten sind überall zu haben in bester Qualität.

Die Hauptkirche gleich neben dem Eingangstor ist beeindruckend. Viele Geschäfte mit Souvenirs und leckeren Backwaren, kleine Gaststätten säumen die Gassen. 

In der Spätantike war die Stadt verlassen und wurde dann von Arabern besiedelt. Im 12. Jh. eroberten Normannen die Stadt und nannten sie Monte S. Giuliano. Sie errichteten ein Kastell und die Stadttore. Im Mittelalter dann wurden Kirchen und Kloster gebaut. 

Sizilianische Symbolik und verführerische Gebäckangebote
 
Saline Trapani/Marsalla
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So manches verblüffte auch Goethe, als er mit seinem Maultier unterwegs war. 

Sonntag, den 29. April 1787: "Am Fiume Salso, wo man sich nach einer Brücke vergeblich umsieht, überraschte uns eine wunderliche Anstalt. Kräftige Männer waren bereit, wovon immer zwei und zwei das Maultier mit Reiter und Gepäck in die Mitte fassten und so durch einen tiefen Stromteil hindurch bis auf eine große Kiesfläche führten, war nun die sämtliche Gesellschaft hier beisammen, so ging es auf eben diese Weise durch den zweiten Arm des Flusses, wo die Männer denn abermals durch Stemmen und Drängen das Tier auf den rechten Pfad erhielten. An dem Wasser her ist etwas Buchwerk, das sich aber landeinwärts gleich wieder verliert. " (S. 304)

Die SALINE von Trapani/Marsalla ist am Meer zu bewundern. Sie war im Mittelalter eine wichtige Einnahmequelle für die Gemeinden. Meerwasser wird auch heute noch auf natürliche Art verdunstet. Die Technik und das Verfahren hat sich seit dem Mittelalter kaum verändert. 

Meerwasser wird in ein erhöhtes Becken geleitet und in immer tiefer liegende Becken geführt. Der Boden aus einem Salz/Schlamm Gemisch verhindert das Versickern. Durch Verdunstung setzt sich das Salz ab, das dann zu großen Salzbergen gehäufelt wird. In Regenmonaten wird das Salz mit Tonziegeln abgedeckt von den Salzbauern. Vom Frühsommer bis zum Spätsommer wird produziert

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Marsalla
MARSALLA ist die westlichste Stadt, ist ein Zentrum des Weinbaus und der Keltereien. Die Stadt wurde 397 v. Chr. Gegründet, fiel 827 in die Hände der Araber, wurde durch Kriege zerstört und durch Förderung der Normannen wieder aufgebaut. 1773 errichtete ein Engländer die erste Kelterei und begründete den Weinanbau. Die Rundbogenloggia und der Dom  von Marsalla, der im 18. Jh. völlig umgebaut wurde, gehören zu den Wahrzeichen der Stadt.  Weinverkostungen gehören natürlich ebenfalls zum Programm!
Palermo, Monreale
Agrigent - Villa Romana del Casale - Ätna
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