Der Originalname von Tulum lautete vermutlich Zama, „Stadt der Morgenröte“. Noch heute sind die Wälle und Mauern zu sehen, die den Ort vollständig zur Landseite hin abschließen. Bei der die Anlage abschließenden Mauer ist aber immer noch nicht völlig klar, ob sie zum Schutz vor äußeren Feinde diente oder nur eine Abgrenzung  der privilegierten Priesterklasse gegen das gewöhnliche Volk war. Die Mauer ist 3-4 Meter hoch und schließt die Anlage rechtwinklig ab. Bei der Ankunft der Spanier 1518 war Tulum als eine der wenigen Maya Städte noch besiedelt. Weit sichtbar am Rande der Steilküste steht 12 Meter über dem Meer der „Tempel des Windes“ hoch über den Klippen. Es wird angenommen, dass er auch als Leuchtturm für ankommende Schiffe genutzt wurde.

Im Zentrum der Stadt steht der „Freskentempel“; auf den Innen- und Außenwänden sind  noch Malereien zu erkennen. Zu den bekanntesten Gebäuden gehören neben dem sogenannten „Schloss“ - El Castillo, dem Tempel des absteigenden Gottes, der Freskentempel und der „Tempel des Windes“. Die Ruine von El Castillo hat in der Rückseite ein Fenster, durch das nur zu Frühlings- und Herbstbeginn die Sonne ihre Strahlen schickt. Tulum war ein Anlaufpunkt für Händler aus unterschiedlichen Regionen. Die Stadt erlebte ihre Blüte in der Spätzeit der Mayakultur und bildete für viele Siedlungen an der Ostküste das religiöse Zentrum.

Errichte wurde die Stadt in der Zeit zwischen 1000 bis 1300 u. Z. Sie hatte eine Ausdehnung von 6 Kilometern entlang der Küste. Im inneren Bereich lebten die Priester, außerhalb das Volk. Von deren Bauten ist nichts erhalten geblieben, weil es Holzhütten waren, die der Zeit nichts entgegenzusetzen hatten. Archäologisch hat Tulum eine geringere Bedeutung als andere Maya Anlagen.