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Weiter geht die Tour durch die Diskobucht nach Ilulissat. Südlich von Ilulissat liegt der Eisfjord Kangia – 7 Kilometer breit und 1000 Meter tief, an der Mündung 250 Meter. Die vom Gletscher Sermeq Kujlleq abgebrochenen Stücke treiben zur Mündung und bleiben an der 250 Meter Schwelle hängen. Nachfolger pressen ihre Vorgänger hinaus auf das Meer. Erst treiben sie nach Norden, dann nach Süden bis auf die Höhe von New York, wo dann die Weißen Riesen, die aus Millionen Tonnen Eis von weit über 1000 Jahren besten, abtauen.
Grönland ist so, wie man es sich vorstellt und doch ganz anders!

Grönland – Mitternachtssonne in der Disco Bucht

Der Sermeq Kujlleq ist der produktivste Gletscher der nördlichen Halbkugel und schiebt täglich 20 Meter seine Eismassen in den Fjord. Sein Ursprung liegt 600 Kilometer entfernt im Innlandeis. Im Durchschnitt brechen täglich 20 Millionen Tonnen Eis, 1000 Meter dick, ab. Es braucht ein gutes Jahr, bis die Eisberge an der Fjordmündung angekommen sind. Dieser Gletscher produziert 5% der Wassermassen, die von Grönland ins Meer fließen. Anker ablassen verbietet sich für das Schiff, es kann nur >

 >mit den Weißen Riesen driften oder sich mit Maschinenkraft auf der Position halten. Illulissat, vor dem die MS Deutschland auf Reede liegt, ist der wichtigste Touristenort in der Diskobucht. Illulissat bedeutet Eisberge! Auf den größten abgebrochenen Eisbergen hätte das ganze Ort Platz.  Seit dem 17. Jahrhundert gibt es den Ort, der heute 4500 Einwohner zählt; es gibt dort etwa so viele Schlittenhunde wie Einwohner in der größten Stadt der Diskobucht.

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Mitternachtssonne nördlich vom Polarkreis 02.30 Uhr
Mitternachtssonne live

Nach dem Durcheinander mit den Zeitzonen hat der Schlaf so seine Probleme – 02.10 Uhr und wieder wach. Mit Einschlafen ist nichts. Also, Bademantel übergezogen, Pantoffeln an die Füße, Fotoapparat gegriffen und Fahrt auf Deck 9. Beim Hinaustreten auf das Deck war klar, dass ist einer der raren flüchtigen Glücksmoment, den du in deiner letzten Lebensphase verinnerlichen musst. Man steht und schaut. Die wie von flüssigem Gold übergossene Eiswelt macht Staunen. Diese zu schauende Welt scheint dem Paradies entlehnt oder aus märchenhaft fernen Zeiten, als das Wünschen noch geholfen hat, zu stammen.
  Warme Sonnenstrahlen lassen auf der Heckterrasse verweilen. Das goldfarbene Eis,  das Wasser und der etwas entfernt liegende golden schimmernden Ort, in dem alle Menschen schlafen, ist zu bewundern. verweilen. Eigentlich ist hier die Nacht für einige Monate ausgeschaltet. Der Fotoapparat kann mit dieser Lichtfülle und diesen Farben nur bedingt umgehen …Auch das Schiffsinnere ist lichtdurchflutet mit diesem goldenen Glanz. Alle Reisenden schlafen und man kann ganz ungestört Fotos vom dem Meisterstück der Innenarchitekten und Designer schießen. Unten an der Rezeption kämpfte eine Mitarbeiterin mit dem Schlaf. Aus dem Hallo wurde ein längeres Gespräch mit der jungen Norwegerin. >

  >Über den goldenen Glanz des Polartages zu dieser Zeit war man schnell einer Meinung.
 

  Das Gespräch rutschte zur Zukunft des Schiffes fort. Nach der Pleite hatten es Amerikaner gekauft, um daraus eine Ausbildungsstätte für Ozeanologen zu machen. Im Netz existierten bereits der neue Name und auch die Baupläne. Alter Schnickschnack  raus, Labore, Seminarräume, Studentenunterkünfte rein. Zu erfahren war, ein Mitbesitzer des Schiffes aus den USA fahre an Bord mit, um Schiff, Passagiere, Fahrroute u. a. kennen zu lernen; seine Umbaupläne begännen zu wackeln … Gutes Geld ließe sich sicher auch ohne Umbau verdienen!? Jetzt, 3 Wochen nach der Reise ist in den Nachrichten zu hören, das Schiff wird umgebaut, 56 Balkonkabinen werden angefügt auf einer deutschen Werft und mit einem deutschen Reiseveranstalter soll das Schiff für einige Monate als Charter zur Verfügung stehen. Es wäre auch ein Frevel gewesen, dieses Schiff als Gesamtkunstwerk zu zerstören. Es bildet einen Kontrast zu den heutigen uniformen Kreuzfahrtriesen und auch ein Hauch Titanic in den oberen Deckklassen wäre zerstört worden.

Die kleine Stadt ist Ausgangspunkt vieler Wanderungen. Einige Passagiere haben auch einen Hubschrauberflug bis zum Inlandeis gebucht. Die meisten jedoch ziehen eine Bootsfahrt mit Einheimischen zwischen den Eisbergen vor. 5 -10 Personen werden immer in ein Boot aufgenommen.

Die Touristen werden am Schiff auf Reede abgeholt. Schnell wird die MS Deutschland in der Ferne kleiner und kleiner. Einige der Eisberge ragen bis zu 100 Meter aus dem Wasser. 8 -9 Teile befinden sich unsichtbar unter der Wasseroberfläche.

Warten auf den Ausflug - weiter hinein zu den Weißen Riesen in die Bucht
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Brechen große Teile der Gletscher ab, gibt es eine Flutwelle von 10 Metern. Zwei hohe Dämme schützen die Stadt davor. Die Ausflüge führen zumeist an die Fjord Mündung, weil die Riesen dort auf Grund verankert sind und nicht umkippen können. Zwischen dem Eis ist es merklich kälter. Ganz auszuschließen ist ein Drehen aber nicht und die Boote halten respektvollen Abstand zu ihnen.

Vor Zeiten haben die Inuit das Kippen der Eisberge genutzt, wenn sie sich am Ende ihres Lebens angekommen fühlten, krank waren, ihrer Familie nicht zur Last fallen wollten oder des Lebens überdrüssig waren in der langen Finsternis. Aus Erfahrung kannten sie Anzeichen eines Drehens der Eisberge, fuhren mit ihrem Kanu hinaus und warteten ab, um zurück in den Kreislauf der Natur zu finden.

Schwer ist es, die Fülle der Eindrücke zu schildern. Den Fischern bei der Arbeit zuzusehen und deren Arbeit zu beschreiben ist relativ leicht. Es muss einen großen Fischreichtum geben in der Diskobucht, denn in sehr kurzer Zeit zogen sie große Fische au dem Wasser. Die Vielfalt des Eises in Farbe und bizarren Formen zu schildern ist schier unmöglich. Keine Farbe und Form könnte ausgelassen werden. Die MS Deutschland ist hinter den Eisriesen längst verschwunden.

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 Gletscherverkostung

Auf halber Strecke hielt der Bootsführer in einem Treibeisgürtel an. Seine Mitarbeiterin kletterte über die Reling und fischte handliche Eisstücke aus dem Wasser. Diese kamen in einem Eimer mit Wasser und wurden nach unten gedrückt. Aus dem Eis perlten viele Blasen an die Oberfläche – mindestens 1000 Jahre alte Luft wurde freigesetzt! Mit einem Schraubendreher zerhieb sie einen Eisblock in mundgerechte Stücke. 

Alle sollten mal Gletscher probieren. Whisky habe sie nicht dabei, es gehe sicher auch so! Alle lutschten ihr Eis. Es war kalt, frisch und völlig geschmacklos. Trotzdem, daraus hätte man gerne Mineralwasser … Die Rückfahrt hatte sich wohl etwas verzögert. Als die MS Deutschland wieder am Horizont auftauchte, konnten sich die 2 großen Motoren des Bootes mal so richtig austoben.  

 

Das Schiff: Der Kaisersaal
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.Ein Saal für ganz große Feste
Treppenaufgang zur Galerie
Die Galerie, ein besonderes Schmuckstück. Geht man hinauf, erwartet man den Thronsaal in einem verwunschenen Schloss >

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Kapitänsempfänge bekommen hier auch einen leicht goldenen Farbton. Es muss auch vermerkt werden, dass sich das Schiffspersonal des Services bei einer Gastlichkeit formvoll in die Gesamtschau einfügt. Die Technik ermöglicht auch interessante Vorträge für viele Reisegäste zu Land und Leuten. Themen wie Grönland, Wikinger, geologische Prozesse waren von großem Interesse

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Der Kaisersaal ist ein Prachtstück, bestens für große Feste geeignet. Der erste Blick überzeugt: in diesem Raum wird alles zum Fest. Farbe und Formen, Einrichtungsgegenstände, Raumtextilien und Beleuchtungskörper sind wie aus einem Guss und harmonieren miteinander.

PM08.2015