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Grönland
ist so, wie man es sich vorstellt und doch
ganz anders!
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Grönland
– Qarqotoq
Qarqotoc
war der nächste Hafen nach dem Fjord bei Narsaq.
Eine Eis Barriere verhinderte in den frühen
Morgenstunden eine Weiterfahrt. Das Navigieren entlang
des Eises zeigte keine Lücke, so dass der Kapitän
weiter fahren ließ nach Qarqotoq. Schade, ein
schöner Ausflug ins Eis mit Fischerbooten war nicht
möglich ... Die
kleinen Orte ähneln einander im Aussehen. Die
farbigen Häuser sind immer schon aus der Ferne an der
Küste auszumachen. Einige Orte sind spezialisiert auf
Schule/Gymnasium, Kultur, Gesundheit u.a.
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Um
04 Uhr früh wirft die MS Deutschland Anker vor Qarqotoq.
Auch hier liegt sie auf Reede, weil für die Anleger
das Schiff zu groß ist. Die Verbindung zum Land
wird wieder
mit den Tendern hergestellt. Am Vormittag ist dann als
Ersatz für Narsaq ein Ortsbummel möglich. Die
Kleinstadt mit 3000 Einwohnern ist das Kultur- und
Geschäftszentrum für Südgrönland. Die Leute finden
Arbeit in einer Fischfabrik und einer Gerberei. Am
Marktplatz befinden sich ältere Bauten und der
älteste Springbrunnen. Auf ganz Grönland gibt es
wohl drei Springbrunnen.
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Impressionen
vom Bummel durch Qarqotoq
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Hoch
oben über der Straße auf einem Balkon schabt
eine Einwohnerin Fettreste von einem Fell, das
gegerbt werden soll. Mehre Felle hat sie schon
vorbereitet. Die hängen über dem Geländer
neben ihr. |
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Mitten
im Ort sitzt ein kleines Mädchen am
Straßenrand und schafft kleine Kunstwerke in
Kreide auf dem Asphalt. Sie war schon fleißig
und hat eine größere Fläche bemalt. Was sie
gemalt hat? Landschaft, Pflanzen, ihre Umwelt
eben, so wie sie sie sieht ...
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Die
neu Kirche mit Glockenturm überragt die Stadt.
Alles hell innen und außen. Die Trauer wird nicht
von der Farbe Schwarz getragen. Auf dem Friedhof
mit den schlichten Holzkreuzen schmücken wenige
Wochen im Jahr Blumen die Grabstätten. Mit dem
Schnee verschwinden wieder alle Kreuze für viele
Monate ...
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Beim
Ortsbummel - alles sauber, keinerlei
Dreckecken, noch früh am Morgen, wenig
Leute auf der Straße; die
Sonne versteckt sich noch etwas. Blickt man zum Schiff
hinüber, sieht man Eisberge vorbei treiben.
Das Schlendern durch den Ort wird durch
keinerlei Straßenverkehr gestört
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Auch
diese Kirche beeindruckt wieder durch die
Schlichtheit, die Verwendung von Naturmaterialien
und ist lichtdurchflutet. Kein Muff der
Jahrhunderte, keine uralten Traditionen gelten
hier. Pflanzen. Künstlerische
Pflanzendarstellungen schmücken den Altar.
Die
Mückenplage besteht auch hier. Unsere
mitgebrachten Sprays helfen. Einheimische und
Gäste im Café
tragen z. T. Moskitonetze über dem Kopf. Ganz
schön Aufwendig das Kaffeetrinken: Tasse greifen
Netz hochheben, trinken, Netz schließen ...
.In
den Felswänden um den Ort sind viele künstlerische
Darstellungen zu sehen, Ergebnisse eines
Kunstseminars ...
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Und
dann kam eine Kindergartengruppe mit auffälligen
Warnwesten. Fotos wurden von der Betreuerin
erlaubt. Ganz großer Spaß: Foto von Kindern
hinter der Bank, freundliches Lächeln. Apparat
heben zum Foto, alle Kinder hinter der Bank
verschwunden. Apparat absetzen - Kinder wieder da!
Durch listiges Antäuschen wurde das Foto trotzdem
genommen. Freude für alle!!! |
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Der
Tasersuaq See
Eine
Wanderung um den Tasersuaq See war für den
Nachmittag geplant. Andere besuchten die
Gerberei. Noch vor kurzer Zeit war alles mit
dickem Eis bedeckt. Hier auf Grönland macht
sich die Klimaveränderung deutlich bemerkbar.
Bei Illulisat zum Beispiel blieb die
Gletscherzunge von 1950 - 1999 stabil. Zwischen
2001 und 2007 hat sie sich 10 Kilometer
zurückgezogen und die Fließgeschwindigkeit
verdoppelte sich auf 40 Meter je Tag. |
Pflanzen
der Tundra
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Ganz
kurze Zeit im Jahr hat die Vegetation Zeit sich
zu entfalten. Viel Licht und auch Wärme
fördern diesen Vorgang. Das Angebot an Blumen
und Pflanzen ist für uns kaum vorstellbar
üppig. Überall im Ort füllen Blumen die Flächen zwischen den Häusern
aus: Wollgras,
arktische Weidenröschen, Salzmiere,
Alpenarnika,
Arktischer Mohn und andere wuchern. Die
Vegetationszeit ist kurz. Veilchen blühen und
verzichten fast völlig auf den Ausbau eines
Stängels; Birken werden nur einige Zentimeter
groß...
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Wanderung
um den Tasersuaq See
Kinderspiele
am See
.Badefreuden
bei diesen Temperaturen - für uns nicht
vorstellbar!
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Der
Ort bleibt in der Ferne zurück. Die Tundra mit
ihrer Vegetation ist sehr verletzlich. Ein
Wanderweg führt am Seeufer entlang.
Am
Beginn der Wanderung waren wir doch
verblüfft, wie Kinder hier spielen. Mit
+12°C in, der Sonne etwas mehr, trugen
wir Anoraks. Die Kinder scheinen dort eine
andere Temperaturempfindung zu haben. Sie
spielten vor den Häusern auf der Straße
in Badehose und entblößtem Oberkörper.
Am See war ein Strand, wo Decken und
Bademäntel lagen. Die Kinder tobten mit
Neoprenanzügen und Turnschuhen an den
Füßen im Wasser umher, tauchten,
spritzten und waren ausgelassen. Die
Wassertemperatur? Immerhin +4 - 6°C.
Anderenorts sahen wir Kinder von der
Bordwand eines Kutters mit Neoprenanzügen
mit viel Radau ins eiskalte Wasser
springen.
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Ein
wunderschöner Wanderweg mit einer sehr
jungen einheimische Wanderleiterin, die
viel über Klima, Vegetation und Pflanzen
zu berichten wusste.
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Klimaerwärmung
verhindert die geplante Reiseroute
Zweimal
musste die Reiseroute geändert werden. Eigentlich war
Narsaq das nächste Reiseziel. Dort waren auch
Bootsausflüge ins Eis mit einheinischen Fischerbooten
geplant. In den frühen Morgenstunden jedoch stand dem
Schiff eine geschlossene Eiswand gegenüber, die die Einfahrt in den Fjord verhinderte. Sicherheit zuerst und der
Kapitän ließ abdrehen und den nächsten Hafen Qaqortoq weiter
südlich anlaufen. Geplant war als einer der Höhepunkte der
Reise, den Prins Christian Sund an der Südspitze in
Richtung Island zu durchfahren, Aber, die weit über 100
Kilometer waren frei, nur der Ausgang in Richtung Island war
mit Eismassen verstopft. Auf dem aktuellen Satelittenbild
(rechts) ist das deutlich erkennbar. Das Schiff hätte also
die weite Strecke zurück fahren müssen ... |
.Aktuelles
Satelittenbild zeigt: Ausgang des Sund komplett verstopft
mit Eis...
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Das Schiff:
Höhepunkte der Seetage
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Wer ins Polargebiet
reist oder den Äquator überfährt, muss von seinen Sünden
gereinigt werden. Durch eine Seetaufe wird er dann mit viel
Bimbamborium von Neptun und seinem Gefolge rein gewaschen. Bei
dieser Neptun Taufe hat die Religion ihre Hand nicht im Spiel.
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Neptuns
Gefolge |
Spanferkelessen
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11.45
Uhr, Neptun mit Gefolge tritt auf. Erst ist immer der Kapitän dran. Er muss vor allen anderen
gereinigt werden von seinen Sünden. Aber der Kapitän hat ein
Privileg, er kann sich bei Neptun mit einem Geschenk freikaufen
und bekommt dann den "Goldenen Schlüssel" für den Zugang zur
Polarregion. Das niedere Volk wird anders behandelt: böse Speisen
werden gereicht, mit großen Spritzen wird gearbeitet. Jeder Gereinigte wird farbig gekennzeichnet ...
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Großer Andrang nach Bier,
Spanferkel und Bratwürsten mit Beilage, obwohl 20 Minuten später
das Mittagessen bereit steht. Man müsste noch für einige Euro
den nötigen Appetit zubuchen können, um an allem Gebotenem
Freude zu haben!!!
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PM08.2015
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